Die schmerzlose Gefahr im Mund

Gesundheit fängt beim Zahnfleisch an: Parodontitis-Therapie bei Wiesinger Zahnärzte in Varel

Parodontitis – die unbemerkte Volkskrankheit: Laut der Deutschen Gesellschaft für P­arodontologie (DG Paro) sind Millionen Menschen betroffen, doch viele wissen es gar nicht. Denn die Entzündung des Zahnhalteapparates ist eine stille Erkrankung.

Frau Dr. Wiesinger, wie kann es sein, dass so viele Menschen eine Parodontitis haben, ohne es zu wissen?

„Aber ich habe doch gar keine Schmerzen“: Das ist die häufigste Reaktion von Patienten, wenn wir zum Beispiel bei der Prophylaxe oder einer Kontrolluntersuchung feststellen, dass bei ihnen eine Parodontitis vorliegt. Und genau hier liegt auch der Grund, warum die Erkrankung oft so lange unentdeckt bleibt: Die Parodontitis wird auch deshalb als stille Infektion bezeichnet, weil sie in der Regel lange schmerzfrei verläuft. Das Tückische ist, dass auch die Vorstufe – eine Zahnfleischentzündung oder Gingivitis – zunächst oberflächlich abläuft und keinen Schmerzreiz auslöst. Darum merken die meisten Patienten auch nicht, dass sie bereits mit einer tickenden Zeitbombe im Mund herumlaufen: Denn wird eine Zahnfleischentzündung nicht rechtzeitig erkannt, kann sie in aller Ruhe immer weiter fortschreiten und sich zu einer handfesten Parodontitis ausweiten.

Welche Auswirkungen hat das?

Wenn wir jetzt nicht handeln, baut sich der ­Kieferknochen immer weiter ab und am Ende lockern sich die Zähne und fallen im schlimmsten Fall aus. Tatsache ist, dass heute mehr Menschen Zähne durch Parodontitis als durch Karies verlieren. Außerdem ist die allgemeine Gesundheit in Gefahr – nur mal so zum Vergleich: Bei einer fortgeschrittenen Entzündung am Zahnbett entspricht die potenzielle Wundfläche im Mund in etwa der Größe eines Handtellers. Von dort aus gelangen die entzündungsverursachenden Bakterien in den Blutkreislauf und verteilen sich im Körper – und können bleibende Schäden anrichten.

Gibt es denn Warnzeichen, die auf eine Zahnfleischentzündung im Frühstadium hinweisen?

Die Gingivitis ist oft daran zu erkennen, dass die Zähne optisch länger erscheinen, weil das Zahnfleisch zurückweicht und die Zahnhälse freilegt. Weitere Anzeichen sind Schwellungen des Zahnfleisches und Mundgeruch. Zudem kann es zu Zahnfleischbluten kommen – wenn sich die Zahnbürste beim Putzen aber regelmäßig rot verfärbt, ist die Entzündung meist schon fortgeschritten.

Und wenn Sie erkennen, dass sich eine Parodontitis entwickelt hat – wie behandeln Sie diese dann?

Leider lässt sich die Uhr nicht zurückdrehen: Denn im Gegensatz zu einer Zahnfleischentzündung ist eine Parodontitis nicht heilbar – durch eine gezielte Therapie können wir die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates aber anhalten. In der Regel bekommen wir sie mit der geschlossenen Parodontitisbehandlung – also ohne chirurgischen Eingriff – in den Griff. Nur in sehr fortgeschrittenen Fällen müssen wir die entzündungsverursachenden Beläge in einer kleinen Operation entfernen. Meist genügt aber das herkömmliche Verfahren, um die Erkrankung zu stoppen.

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